Inhalt

In diesem Fantasy-Roman geht es um das Mädchen Frieda, das von einem Wanderzirkus magisch angezogen wird. Sie gelangt durch die Zauberin Ariane von den Sternen in die wundersame Welt der Zwerge, hinter der sich das geheimnisvolle Land der Tiere befinden soll. Auf ihrer turbulenten Reise gelangt das Mädchen in den Besitz geheimnisvoller Gegenstände, die sich als sehr hilfreich erweisen. Sie löst einige Rätsel und erweckt einen zu Glas erstarrten Garten wieder zu blühendem Leben. Gemeinsam mit der Elfe Marsine und dem sprechenden Raben Kuno erlebt sie unglaubliche Abenteuer. Zusammen befreien sie das Zwergenland von einer bösen Räuberbande und finden das Land der Tiere. Eine fantastische Geschichte für Jung und Alt.

Leseprobe

Drittes Kapitel (Auszug)

 

 

.......Dem Mädchen war zu Mute, wie wenn sie von dieser Wolke hoch empor getragen würde, höher und immer höher. Eine unbeschreibliche Helligkeit umgab sie, sodass sie die Augen schließen musste. Als sie die Augen wieder öffnete, konnte sie für kurze Zeit kaum etwas sehen. Der Raum, in dem sie sich nun befand, war etwas dunkel und ihre Augen mussten sich erst daran gewöhnen. Das Auffälligste aber, was das Kind in diesem Raum wahrnehmen konnte, war ein unglaublich lieblicher, süßer, vertrauter Duft. Dieser Duft war so intensiv, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. Und ihr kam der Gedanke, sie könnte vielleicht in einer Schokoladenfabrik sein. Doch nun hatten sich ihre Augen an die dunkle Ausgestaltung des Raumes gewöhnt. Nein, sie war nicht in einer Schokoladenfabrik angekommen, sondern sie stand in einem Zimmer. Es war ein fensterloser Raum, an dessen prächtiger, mit zahlreichen Stuckelementen verzierter Decke, ein großer Kronleuchter hing. Der Kronleuchter besaß geschwungene Arme, an deren Enden Kerzen brannten, die ein angenehmes, warmes Licht ausstrahlten. Unmittelbar unter dem Kronleuchter stand ein ausladender ovaler Tisch, umgeben von 12 Stühlen. Vor den Wänden standen kostbar aussehende alte Möbel. Darunter ein massiver Schrank mit aufwändigen Intarsien, einem Spieltischchen und einem zierlichen Sekretär, auf dem sich altmodische Schreibgeräte befanden. Die Wände waren bis an die Decke hinauf gänzlich von einer sorgfältig gearbeiteten Täfelung bedeckt, die nur an einer Stelle von einer Tür unterbrochen wurde. Der Fußboden zeigte ein Parkett in abwechselnd brauner und dunkelbrauner Musterung.
Frieda war noch ganz damit beschäftigt, die neuen Eindrücke in sich aufzunehmen. Der Architekt dieses Zimmers, musste ein Meister seines Faches gewesen sein. Und doch, das fühlte sie, irgendetwas schien hier nicht hineinzupassen. Etwas, dass ganz anders war, als gewohnt. Es unterschied sich grundlegend von dem, was sie sonst kannte. Jetzt fiel es ihr auch wie Schuppen von den Augen und die einzigartige Besonderheit wurde ihr bewusst. Alles, aber auch alles, was da hing, stand oder lag, bestand einzig aus braunen Farbtönen in verschiedenen Helligkeiten. Und mit einem Male wusste sie es genau. Das alles war aus Schokolade! Schokolade und nochmals Schokolade! Deshalb auch der Duft! Staunend und noch ganz benommen von dieser süßen Fülle, wollte Frieda probieren, ob wirklich alles um sie herum tatsächlich aus Schokolade bestand.

Zudem hatte sie inzwischen einen rechten Heißhunger auf diese Gaumenfreude bekommen. Sie suchte eine Stelle, an der es am einfachsten wäre, ein gehöriges Stück abzubrechen. Auf den Lehnen der Stühle befanden sich Aufsätze, die sahen aus wie große gedrechselte Schachfiguren. Sie näherte sich einem der Stühle und streckte die Hand aus. "Das würde ich auf keinen Fall tun, das wird nicht gut gehen. Lass um Himmels willen alles an seinem Platz. "Ein hohes feines Stimmchen hatte diese Worte gesprochen. Wo war es hergekommen? Halb verdeckt hinter einem Stuhlbein stand ein kleines Männlein. Es trat einen Schritt vor und war nun vollends zu sehen. Es sah ganz putzig aus. Auf seinem Kopf saß ein leuchtend roter Hut mit einer sehr breiten Krempe. Den Hut umschlang ein glänzendes grünes Band. Daran befestigt war eine lange Fasanenfeder, deren oberes Ende ungefähr die Höhe erreichte, welche die Sitzflächen der Stühle hatten. Das Männlein hatte ein spitzes Gesicht, aus dem eine überdimensionale riesige Hakennase herausragte. Eine wallende Perücke mit unzähligen weißen Löckchen quoll unter dem Hut hervor und fiel bis zu den Hüften herab. Die weitere Bekleidung bestand aus einem Gehrock, einer samtenen Kniebundhose und roten Strümpfen. Die Füße steckten in schwarzen glänzenden Lackschuhen mit dicken silbernen Schnallen. In seinen Fingern befand sich ein schlankes Stöckchen aus weißer Schokolade, mit dem es nervös herumspielte: "Sei mir gegrüßt liebes Kind, willkommen in meinem Heim! Ich muss die Dinge, die hier herinnen sind, sorgfältig pflegen und bewachen. Ich bin dafür verantwortlich. Es ist Ariane von den Sternen, die mir diese Verantwortung auferlegt hat. Dieser Raum, in dem Du dich befindest, ist vollkommen und schön gestaltet. Es ist ein Kunstwerk. Wenn man auch nur einen Teil, und sei es auch nur eine winzige Kleinigkeit, entfernen würde, wäre es zerstört. Es würde sich in alle Winde zerstreuen und ich sage dir das ganz bewusst:

Buchstäblich und wirklich in alle Winde. So verhält sich das mit aller vollkommenen Schönheit. Wir können sie nur dankbar bestaunen. Wenn wir sie verändern, zerstören wir sie!“ Beim Auftauchen des Männleins war Frieda zunächst leicht erschrocken und ein Stück zurückgewichen.  ........

Bisher erschienen

Schwarze Schäfchen rote Socken und der goldene Westen

Eine fantastische Reise ins Land der Tiere

Abenteuer im Bücherregal-Die wilden Piraten von San Petronello